Antike E-Shino Teekeramik in zylindrischer Grundform, ausgeführt mit leichten asymmetrischen Verformungen hanzutsu sowie mit der typischen hellen Shino-Oribe Glasur, diese mit umfangreichem Krakelee. Auf der hellen Glasur wurde mit einigen Pinselstrichen ein dunkelfarbiges, glasiertes Kreuz aufgetragen. Dieses Kreuz steht in Zusammenhang mit der Ausbreitung des Christentums während der Momoyama-Epoche das dann zu Beginn der Edo-Zeit immer stärker unterdrückt wurde und ab 1637, im Rahmen der Shimabara-Rebellion, massiv verfogt wurde: Von diesem Zeitpunkt an wurden keine christlichen Symbole mehr offiziell verwendet. Teeschalen mit christlicher Symbolik sind heute recht selten und verkörpern eine kurze und abrupt beendete Phase der japanischen Geschichte.
Dieser Chawan repräsentiert das klassische Momoyama-Design. Nach dem Ende der Momoyama-Epoche (um 1603) kam es zu Überproduktionen der Teekeramiken die zunehmend von neueren Stilen abgelöst wurden. Viele Keramiken haben daher die Zeit überdauert da sie damals nicht mehr verkauft oder benutzt und dann vergessen wurden. Gelegentlich wurden untergegangene, gut gefüllte Warenhäuser bei Bauarbeiten im 20. Jhdt. entdeckt, wovon auch dieser Chawan stammen sollte. Eine Herkunft die auch eine Erklärung für den sehr guten Erhaltungsgrad darstellt.